Sent: Monday, April 12, 2010 11:27 AM
Subject: Aktuelle Situation in Bangkok und Hintergründe - 12.04.2010
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Aktuelle Situation in Bangkok und Hintergründe - 12.04.2010 |
Liebe Thailand-Freunde!
Wie Sie den Medien entnehmen konnten, kam es am vergangenen Samstag zu recht unschönen Situationen in Bangkok. Viele von Ihnen haben Thailand bereits auf Reisen kennen gelernt, schätzen und lieben dieses Land, sind von der Freundlichkeit der Menschen angetan. Da ist man dann umso mehr schockiert, wenn man mit solchen Bildern und Meldungen konfrontiert wird. Und man frägt sich sofort: "Wie kann das sein? Was ist da los?"
Wenn man näher an dem Lande und den Menschen dran ist, so wie wir, wo wir doch tagtäglich mit vielen Thais zusammenarbeiten, viel Freunde und Bekannte dort haben und gute Kontakte zu vielen Geschäftspartnern pflegen, dann fällt einem sofort die verkürzte und teilweise falsche Berichterstattung der Medien auf. Heute geht es leider mehr um Schlagzeilen denn um Inhalte.
Erlauben Sie uns deshalb, unsere ganz persönliche Sicht der Ereignisse und Hintergründe hier darzustellen. Diese beruht auf unserer Kenntnis des Landes und den vielen persönlichen Kontakten. Das Thema der "Rothemden" ist ja bei vielen Kontakten ein Thema.
Mit freundlichen Grüßen
Georg Schuster
Produktmanager Thailand Tours
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Newsletter-Inhalt |
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1. |
Unsere Einschätzung des traurigen Geschehens vom Samstag |
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2. |
Ist ein Ausweg in Sicht? |
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3. |
Kann man jetzt noch nach Thailand reisen? |
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4. |
Unsere Empfehlungen für Thailand-Reisende: |
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5. |
Stornierungen – Umbuchungen |
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6. |
Haben Sie noch Fragen? Rufen Sie uns an! |
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1. Unsere Einschätzung des traurigen Geschehens vom Samstag |
Es waren die schwersten Zusammenstöße seit den letzten 18 Jahren, das ist wahr. Unrichtig ist aber, dass das Militär mit brutaler Härte gegen die Demonstranten vorging. Als die Räumung der von den Demonstranten illegal besetzen Straßenkreuzungen begann verlief diese zuerst friedlich.
Die Lage eskalierte, als militant bewaffnete Demonstranten mit Granaten, Handgranaten und Schusswaffen auf die Soldaten losgingen. Dabei wurde auch der Kommandant dieser Einheit schwer verletzt. Die Situation geriet außer Kontrolle.
So friedlich wie manche Medien den "roten Protest" darstellen ist dieser nicht. Seit Tagen haben bestimmte Teile der Bewegung die Regierung provoziert. Es gab Angriffe mit Granaten auf das Hauptquartier der Armee und auf die Zentrale der demokratischen Partei, es wurde das Parlament gestürmt und es wurden abseits der eigentlich beanspruchten und von offizieller Seite genehmigten Demonstrationsgebietes Straßenkreuzungen besetzt, die zu großen Verkehrsproblemen in Bangkok führten.
Vor allem die Bewohner der Metropole waren zunehmend genervt und übten massiven Druck auf den Ministerpräsidenten Abhisit aus, endlich etwas zu tun. Abhisit war zu direkten Verhandlungen bereit, diese wurden aber nach 2 Runden von den Anführern der Rothemden abgebrochen.
Gerne wird in den deutschen Medien ganz sozialromantisch vom Kampf der armen Landbevölkerung, vertreten durch die Rothemden gegen das Establishment und die Elite des Landes, vertreten durch die Regierung gesprochen. Letztlich ist es aber ein Kampf zwischen zwei verschiedenen Gruppen der Elite des Landes, die sich dabei der ärmeren Bevölkerung "bedienen" (mal sind diese eben gelb, mal rot) und finanziell "unterstützen" (um nicht zu sagen fürs Demonstrieren bezahlen).
Die große wirklich leidende Gruppe ist aber die breite Mittelschicht des Landes. Jene, die jeden Tag in die Arbeit gehen (und daher wohl auch keine Zeit haben, wochenlang zu demonstrieren), dort fleißig ihr Geld verdienen, in der letzten Jahren zu etwas Wohlstand gekommen sind, jetzt für Ihre Familien sorgen wollen, auf ein Auto oder eine Wohnung sparen. Diese Mittelschicht wächst in Thailand seit Jahren beständig und macht mittlerweils den größten Teil der Bevölkerung aus.
Als die Armee am Samstag einzog, haben die Einwohner diese mit Aufmunterungsrufen unterstützt. Weil jene es sind, die unter den anhaltenden Aktionen der Rothemden am meisten leiden und in ihrem alltäglichen Leben eingeschränkt werden.
Die Rothemden selbst sind keine homogene Gruppe. Da gibt es Hardliner und Moderate. Und unter den Anhänger gibt es sicher viele, die an die propagierten Versprechungen eines besseren Lebens wirklich glauben und ehrlichen Herzens friedlich demonstrieren wollen. Aber es gibt auch viele, die dabei sind, weil man dafür Geld etc. bekommt.
Der mächtige Armeechef Anupong hat immer wieder betont, daß die Armee nicht mit Gewalt gegen friedliche Demonstranten vorgeht. "Thais schießen nicht auf Thais" - so sein ständiges Credo. In der Vergangenheit hat die Armee das auch immer wieder unter Beweis gestellt. Auch am Samstag wurde zuerst keine scharfe Munition eingesetzt, sondern dort wo die Demonstranten sich nach Aufforderung über Lautsprechen weigerten das Gebiet zu verlassen Wasserwerfer, Tränengas und Gummigeschosse. Es wurde mit Platzpatronen in die Luft geschossen. Scharfe Munition war nur für den Fall der unmittelbaren Bedrohung von Leib und Leben eines Soldaten erlaubt.
Für die Eskalation werden die sogenannten "Ronin Warriors" verantwortlich gemacht. Das brutale Kalkül ist nachvollziehbar, - jetzt nachdem es offene Gewalt und Tote gab steht Ministerpräsident Abhisit erst recht unter Druck. Wenn aber alle Demonstranten angeblich so friedlich waren, warum gibt es dann 5 tote Soldaten und hunderte zum Teil schwer verletzte Soldaten?
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2. Ist ein Ausweg in Sicht? |
Die Schlüsselfigur in der ganzen Auseinandersetzung ist der 2006 durch einen Militärputsch gestürtzte ehemalige Ministerpräsident Taksin, der sich jetzt wegen diverser Anklagen und einer Verurteilung wegen Korruption auf der Flucht befindet. Er zieht im Hintergrund die Fäden, das ist allen klar, die sich mit den Rothemden beschäftigen. Natürlich ist Taksin jetzt traurig über die Toten - aber wer hat letztlich dafür gesorgt, dass die begonnenen Verhandlungen abgebrochen wurden? Dennoch gehen wir davon aus, dass auch Taksin diese Gewalttätigkeit nicht für gut heißen wird. Es ist ihm aus dem Ruder gelaufen.
Dennoch, ein Ausweg ist in Sicht. Der "schwarze Samstag" hat das Land tief schockiert. Keine Seite wollte das wirklich. Kein Thai will solche Gewalt sehen. Es ist wie das Aufwachen nach einem schlimmen Alptraum. Die Suche nach einem Ausweg hat bereits begonnen. Beide Lager rudern zurück. Die Regierung hat Ihre Gesprächsbereitschaft signalisiert. Die Todesfälle vom Samstag werden von einem unabhängigen Komitee untersucht, dem auch Vertreter der Rothemden angehören. Die Toten werden deshalb jetzt obduziert, es soll geklärt werden, wie und durch wen sie zu Tode gekommen sind.
Zu hoffen bleibt, dass jede Krise eben auch eine Chance ist und man daraus lernen kann. Viele gesellschaftliche Gruppen haben sich bereits zu Wort gemeldet und fordern eine Lösung des Konflikts am Verhandlungstisch. Ebenso sind vorgezogene Neuwahlen im Gespräch. Die Thais haben in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass ihre friedliche und harmoniebedürftige Grundhaltung auch die schlimmsten Gräben von Meinungsverschiedenheiten überwinden kann und man einen Konsens finden kann.
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3. Kann man jetzt noch nach Thailand reisen? |
Unsere klare Antwort ist ja! Touristen waren zu keiner Zeit betroffen oder gefährdet. (Das es aber auch am Samstag verrückte Schaulustige gab, die statt den Warnungen zu folgen und den Problemzonen fern zu bleiben, bewußt zu diesen hingingen lassen wir mal außen vor.)
Auch Bangkok kann bereist werden. Bangkok ist eine große Stadt, mehr als 10 Millionen Einwohner leben dort. Die Demonstrationen betreffen einen ganz kleinen Bereich der Stadt. Die Zahl der jetzt noch ausharrenden Rothemden ist rapide gesunken. Es ist alles friedlich.
Alle von uns in Bangkok angebotenen Ausflüge finden wie gewohnt statt.
Die Skytrain und die U-Bahn sind seit heute wieder ganz normal in Betrieb.
Die großen Kaufhäuser am Siam Square wie Siam Paragon sind wieder geöffnet.
Die von uns in Bangkok bevorzugten Hotels wie Eastin, Rembrandt, Tai-Pan, Glow Trinity und Millenium Hilton liegen weit abseits der Demonstrationsgebiete, dort werden Sie von diesen Vorgängen nichts mitbekommen.
Die übrigen Zielgebiete im Lande, wie der Norden mit Chiang Mai, Chiang Rai, Mae Hong Son, Goldenes Dreieck sowie die Badeziele wie Phuket, Koh Samui, Khao Lak, Koh Lanta, Koh Chang, Pattaya, Koh Samed und Krabi sowie die vielen kleinen Inseln im Süden des Landes wie z.B. Phi Phi Island, Koh Hai, Koh Mak, etc. sind nicht betroffen.
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4. Unsere Empfehlungen für Thailand-Reisende: |
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bitte ziehen Sie (vor allem in Bangkok) keine roten oder gelben T-Shirts an!
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Bleiben Sie von Menschenansammlung und Demonstrationen unbedingt fern
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vorbeiziehende Demonstranten sind an sich aber nicht gefährlich
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sollten Sie in eine Menge stehen bleibender Demonstranten geraten, so entfernen Sie sich bitte so schnell wie möglich daraus
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vermeiden Sie die Orte wo sich "Rothemden" versammeln
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5. Stornierungen und Umbuchungen |
Eine Reise kann gemäß unseren allgemeinen Geschäftsbedingungen storniert werden. Die anfallenden Stornokosten sind jedoch zu zahlen.
Wer dennoch nicht nach Bangkok reisen möchte, dem bieten wir für gebuchte Aufenthalte bis 30.04.2010 die Umbuchung des Stadtaufenthalts nach Pattaya, Hua Hin oder Chiang Mai an. Die Differenz zu den bisher gebuchten Arrangement wird von uns dann nachbelastet bzw. erstattet.
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6. Haben Sie noch Fragen? Rufen Sie uns an! |
Unser Chef Herr Muangyai war bis letzten Freitag selbst in Bangkok. Er gibt Ihnen ebenso wie ich gerne weiter Auskünfte über die aktuelle Situation.
Auch vor Ort in Bangkok sind alle unsere Kunden in guten Händen. Unser örtliches Büro steht unseren Kunden ebenfalls gerne mit Rat und Tat zur Seite!
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Absender:
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Telefon: 08191-97306-0
(Mo - Fr 9-13 und 14-18 h / Sa 10-13 h)
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Sollte unser Thailand nicht wieder das weltweit bekannte gastfreundliche
Land des Lächelns sein !!!
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